Lehm, ist in feinste Teile verwitterte und zerriebene Gesteinssubstanz, die bei uns im Reinheimer Becken zu Schichthöhen bis zu 20 m angeweht wurde.
Lehm ist ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton und hat durch seine hochwertigen, mineralischen Bestandteile sehr positive Eigenschaften, die von Ärzten und Botanikern zum Vorbeugen und Heilen, sowie von Bauschaffenden zum gesunden Wohnen mit großem Erfolg angewendet wird.
Diesbezüglich hat Lehm die Eigenschaft eine geringere Dauerfeuchte als Holz aufzuweisen.
Diese liegt beim Lehm bei ca. 1 %, während es beim Holz 7% sind. Bei der Wundbehandlung hat dies zur Folge, dass der Lehm die Wunde trocken hält, was das Risiko für einen Pilzbefall reduziert.
Beim Fachwerkbau wird die niedrigere Dauerfeuchte des Lehms zum Holz zur Ausfachung genutzt.
Der von Natur aus trockenere Lehm hält das Fachwerkholz trocken und damit über Jahrhunderte resistent gegen Zerfall.
Bereits Hildegard von Bingen nutzte im 12. Jahrhundert Lehmsalben
für Wundheilung und Pflanzenschutz. Der berühmte Pfarrer Kneipp verwendete im 18. Jahrhundert bestimmte Lehme für Heilkuren. Die bekannte und bewährte Luvos Heilerde, deren erste Anwendungen ebenfalls in diese Zeit fallen, wird heute noch erfolgreich bei verschiedensten Beschwerden eingesetzt.
Die Gartenbuchautorin, Gartenbauingenieurin und Ordensfrau des Benediktinerklosters Fulda beschreibt in ihrem Buch „Geheimnisse aus dem Klostergarten – 12 Monate im Gartenjahr“
die erfolgreiche Lehmanwendung im Klostergarten.
Diese guten Erfahrungen mit Lehm, zur Pflege und Schutz von Obstbäumen und Gemüse, sowie die steigende Nachfrage war für mich Anlass, das 35 jährige Wissen um Lehm bei der Ziegel- und Lehmbaustoffherstellung zu nutzen, um eine pastöse Lehmmischung zum Baumschutz und eines Lehmspritzmittels zur Abwehr von Fraßinsekten an Blättern, Früchten und Gemüse zu entwickeln. Das hat sich inzwischen bei zahlreichen
Obstbaumzüchtern, Pomologen und Gärtnern als heilendes Lehmpflaster,
Lehmanstrich und Lehmspritzmittel bestens bewährt.